Dienstag, 8. August 2006

Nothing is what it seems

Großartig! Da geht gerade etwas los in der Blogosphäre, etwas geschickt eingefädeltes! Nachdem ich eben das, das, das und das gelesen habe, fiel mir auf, daß ich heute noch nicht am Briefkasten war - und tatsächlich: Ich habe auch diesen Umschlag mit der Todesanzeige von Helena Stavros bekommen, die auch ich nicht kenne oder gekannt habe.

Aber von vorn: Die Todesanzeige hatten heute mehrere Blogger in der Post. Keiner von ihnen kennt die Dame. Auf der Anzeige - ein Bild davon gibt's bei flickr - steht ein Trauerspruch eines gewissen Philipp Retingshof, in dem mitten in den Wörtern einzelne Buchstaben versal gesetzt sind, die zusammen "HILF MIR" ergeben. Hilf mir beim Bekanntmachen eines neuen Produktes oder Blogs vielleicht? Okay.

Der Name "Philipp Retingshof" führt zu einem Blog gleichen Namens, das ein Berliner Restaurator betreibt. Angeblich. Der Berliner Restaurator war bis zum Juli dieses Jahres arg schreibfaul, obwohl das Blog seit Februar 2006 online ist. Er kennt sich aus mit Social Bookmarking, denn mehrere Dienste (darunter das eher unbekannte "taggle") werden unter seinen Einträgen angeboten. Er kann offenbar auch ein Wordpress aufsetzen, hat einen flickr-Account und kann Videos aus youTube einbinden. Außerdem träumt er verdächtig rätselhafte Träume und wünscht sich endlich mal wieder "eine richtige Puzzleherausforderung". Ja, klar, Phil.

Also weiter: Dieser Philipp hat gerade einen alten Spiegel zu restaurieren, der just der Helena Stavros gehört, die wir aus der Traueranzeige kennen - die Philipp heute auch bekommen haben will. Philipps Chef hat ihm außerdem einen Zeitungsausschnitt gegeben, in dem über den tödlichen Unfall der Stavros berichtet wird - mit voller Namensnennung und ganz, ganz unjournalistisch klingenden Sätzen (ein neues Kapitel der Serie "Blogger sind keine Journalisten"?).

Dann gibt es da noch den Film "Wenn die Gondeln Trauer tragen", den Philipp kürzlich gesehen hat, und dessen Cover ein Spiegel ziert, der dem zu restaurierenden recht ähnlich sieht. Und es gibt einen alten Brief, den Philipp im Rahmen des alten Spiegels gefunden hat. Und eine kooomische Blogroll in seinem Blog. Und irgendwelche Kaleidoskope, die offenbar schon vor dem Wochenende verschickt wurden.

In den Kommentaren bei Philipp geht das Rätseln schon los. Jetzt hoffe ich nur, daß diese viral mystery promotion am Ende auch für ein gutes Produkt ist ...

[Update] Der Geburts-/Bestattungsort der Stavros, "Zia", könnte natürlich auf die Zentrale Intelligenz Agentur verweisen - das wäre aber eigentlich zu plump für die. Spreeblick ist übrigens auch drauf gestoßen, weil Philipp - oder wer auch immer - mehr oder weniger geschickt eine Toni-Mahoni-Folge instrumentalisiert hat. Und Johnny Häusler vermutet ein Videogame anläßlich der Games Convention hinter der Aktion - da würde passen, daß Philipps Blog laut Denic auf einen Leipziger zugelassen ist. Der bei mir um die Ecke wohnt ...

Zähneknirschen in Mountain View

Das Schönste am Google-MySpace-Deal ist ja, daß Google offenbar* ein paar Monate vor Rupert Murdoch die Möglichkeit hatte, MySpace zu kaufen - für die Hälfte der Summe, die der alte Herr mit den jungen Visionen dann gezahlt hat, und damit für ein Drittel der Summe des aktuellen Deals.

[* vgl. "His Space", Artikel über Murdoch und MySpace in Wired]

Sherpa

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