Montag, 22. Mai 2006

Event-Blogging

Mal völlig fernab aller Kommerzialisierungs-, Professionalisierungs-, Opelisierungsdebatten: Wie umfassend, sympathisch und vielseitig zumindest die größeren thematisch naheliegenden Veranstaltungen mittlerweile durch Blogs, Pod- und Vodcasts begleitet werden, das ist fantastisch. Eigentlich wollte ich selbst zum medienforum nrw nach Köln fahren; das hat nicht geklappt, aber ärgern muß ich mich nun nicht mehr:

Fiene/Pähler produzieren einen täglichen Wasmitmedien-Vodcast und füllen außerdem medienrauschen auf, Sixtus, Lünenbürger-Reidenbach und ix teilen sich den Platz beim eigens eingerichteten medienforum-blog, im Podcastday-Blog gibt es Pre-Conference-Podcasts, Konstantin Klein schreibt bei blueelectric mit, und wenn man sich ansieht, wer alles auf den diversen Podien sitzt, kann man mit vielen weiteren "Erlebnisberichten" rechnen.

Freitag, 19. Mai 2006

Die Opel-Gang (II)

Opel stellt vier Bloggern vier Autos zur Verfügung, Gegenleistung: Drüber bloggen. Wie, was, wieviel: egal. Jetzt ist Streß in der Blogosphäre. Manchmal klingt die Empörung so, als habe es noch nie ähnliche Fälle gegeben. Robert Basic kennt sie, mit dem Laptop-Test von AMD gibt es einen weiteren aktuellen. Rüsselsheim dürfte sich schon jetzt freuen (super, klingt nach "Moskau sagt", "Washington droht"). Die Aktion ist im Gespräch, negative Bemerkungen konzentrieren sich auf die Blogger, nicht auf die Firma.
Mark Pohlmann prognostiziert derweil im Themenblog (dessen Favicon ganz schön nach Citroen ausschaut: Warning! Warning!) schon wieder das Ende dieser Art "halbprofessioneller Zusammenarbeit".

Booksonomy

Folksonomy erreicht Bücherwürmer: Abebooks.com hat 40% an LibraryThing übernommen, einer britischen Website, auf der Nutzer ihre Büchersammlungen katalogisieren und taggen können und entsprechende Empfehlungen von anderen Nutzern erhalten - das ganze recht komfortabel, weil Daten der Bücher von amazon, der Library of Congress u.a. kommen.

[Quelle: Börsenblatt]

Donnerstag, 18. Mai 2006

Endlich wächst zusammen ...

Wie lustig ist das denn: Klingeltondrücker Jamba wird in Zukunft von der Agentur Jung von Matt/Spree betreut. Klingeltöne und Klowände - das paßt. Daß Jean-Remy von Matt in den Beirat von Transparency International gewählt wurde, ist hingegen nicht wahr.

[via kress, ganze Meldung aber nur gegen Geld]

[Nachtrag: Sehe soeben, daß Spreeblick auf dasselbe Sprichwort gekommen sind ist - und bei Horizont auch der Claim der neuen Kampagne zu erfahren ist: Have it or hate it. Wieviele Nächte mögen die Kreativen darob gebrütet haben?]

Wortspielhölle (I)

Wortspiele, die die Welt nicht braucht: "Erstklassik".

Dienstag, 16. Mai 2006

Tagging Tunes

Daß Tagging zur Gewohnheit geworden ist, merkt man, wenn man sich ärgert, daß das schöne "Then I Will Miss You" von David Fridlund * in iTunes nur mit einer Musikrichtung kategorisiert werden kann; "singer/songwriter, ruhig, herbst, schwedisch" geht leider nicht.

* Anhören bei MySpace

Donnerstag, 11. Mai 2006

Blogigo zu verkaufen

Jemand Interesse an einem Weblog-Provider? Blogigo steht bis zum 17.05. bei ebay zum Verkauf. Aktuelles Gebot: 1.310 Euro, 500 hatte "adfire-de" geboten. Immer auf der Suche nach Masse.
Nach Angaben der Verkäufer beliefen sich die Einnahmen durch AdSense 2005 auf knapp 8.700 Dollar, 2006 bis Anfang Mai auf 3.500 Dollar. Umgerechnet auf 2 Stunden Arbeit pro Tag (ebenfalls Angaben der Verkäufer) macht das für 2006 einen Stundenlohn von 12 Dollar.

[via tzwaen]

Neue Google-Tools

Google hat mal wieder neue Tools ausgepackt und Philipp Lenssen hat während der Präsentation mitgeschrieben.
  • "Google Co-Op" zielt auf eine händische Verbesserung der Suchergebnisse (Google nennt als Beispiel den Doktor, der Seiten zum Thema Arthritis labeln kann) und paßt damit in die Folksonomy-Grabbelkiste.
  • "Google Desktop 4" kommt mit sogenannten Gadgets daher, die mit Apples Widgets vergleichbar sind.
  • "Google Notebook" ist erst nächste Woche verfügbar und ist laut Lenssen "a little notes window that follows you from the Google search results to other sites, allowing you to collect bits and pieces of information."
  • Und "Google Trends" schließlich ist ein Analysewerkzeug, das ganz prima Themenkarrieren visualisiert. Grundlage sind in diesem Fall Suchanfragen und indizierte GoogleNews. Ein Beispiel: Sehr schön ist mit "Trends" zu sehen, wie der Begriff "Podcast" auftaucht und bleibt:


Oder auch, daß Michael Moore seine besten Zeiten offenbar hinter sich hat:



Der Zeitraum läßt sich bis auf einen einzelnen Monat dimmen, mehrere Begriffe kann man zum Vergleich in einer Grafik anzeigen lassen (etwa Schröder/Merkel, Platzeck/Kurt Beck, Bill Gates/Steve Jobs). Leider funtioniert das Ganze erst ab einer kritischen Größe, weswegen einige Abfragen zu keinem Ergebnis führen.

Weitere Schrittchen auf dem Weg zu einer Informationsmacht, die spätestens dann unheimlich wird, wenn Google-CEO Eric Schmidt sowas ankündigt:
"Take a picture with your phone, OCR it, and let a search engine tell you who’s the person in it."
(zitiert nach Lenssen)
[via micropersuasion]

Mittwoch, 10. Mai 2006

Blogcounter rausgeschmissen

Ich hatte es damals gelesen, im Dezember, aber wieder vergessen, als ich daran ging, mir ein Statistiktool einzubauen. Der Blogcounter war übersichtlich, aber mußte natürlich wieder raus. Die Wartezeit auf den Blogmonitor überbrücke ich mit dem ausgezeichneten Blogscout-Counter (der allerdings zur Zeit ein paar Zugriffe vergißt, scheint mir) und der Webseiten-Analyse.

Dienstag, 9. Mai 2006

Medientreffpunkt Mitteldeutschland I

1. Panel: Podcasting - Der Weg zur selektiven Mediennutzung

Die ersten eineinhalb von sieben Stunden auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland: Das Panel zum Thema Podcasting. Auf dem Podium Hans-Joachim Fuhrmann, Leiter des Geschäftsbereichs Multimedia des BDZV; Georg Maas vom mdr; Rüdiger Steinmetz vom IfKMW der Uni Leipzig; Andreas Albrecht von der dpa-Tochter AFX, die Podcasts für das Handelsblatt produziert bzw. für den Kicker und "eine überregionale Tageszeitung" demnächst produzieren wird; und Michael Rediske vom Verein Berliner Journalisten als Moderator. Kein von sich aus aktiver Podcaster dabei. Na gut, dies ist ein recht geschlossener Branchentreff, und hier geht es darum, ob und wie die klassischen Medien auf Podcasts reagieren sollen oder müssen.

Einigkeit in der Prognose: Podcasts werden zukünftig (Fuhrmann: "noch in diesem Jahr") deutlich häufiger von klassischen Medien integriert werden. Einigkeit auch, was die Inhalte angeht: Nur die "Verlängerung von Content" kann's nicht sein (Steinmetz), und nur damit werde man auch keinen Erfolg haben (Albrecht). Die Chance liege vielmehr in Zusatz-Content (Steinmetz, Fuhrmann), der es so nicht ins Blatt geschafft hätte, z.B. weil er zu speziell ist.
Aus dem Publikum kommt und versandet die Kritik, daß die Profis in den Medienunternehmen im Gegensatz zu den Amateuren Podcasts nebenbei und lieblos machten, der eigene Umgang und eine eigene Ästhetik fehlten.

Nach einer merkwürdigen Abzweigung zur Frage, ob man es nicht besser vermeiden solle, mit dem Begriff "Podcast" permanent Werbung für Apple zu machen, eine Diskussion über den Rundfunkbegriff und seine Eignung in diesem Fall. Für Maas vom mdr sind Podcasts Rundfunk (keine Überraschung), für Fuhrmann vom BDZV Individualkommunikation (schon weil er die Regulierung fürchtet).
Interessant der Hinweis von Albrecht: Die Zahl der Podcast-Anbieter steige schneller als die der Nutzer (hat jemand hierzu eine Quelle?). Das ist bei den Blogs anders und wird dort als Argument dafür angeführt, daß die Masse "formerly known as the audience" (Dan Gillmor) doch nicht aktiv und selber Sender sein will.

Geld soll - jedenfalls direkt - mit Podcasts noch nicht und auch auf längere Sicht nicht verdient werden. Es geht allen um die Leser-Blatt-/Hörer-Sender-Bindung. Das dürfte bei den verlagseigenen Weblogs ähnlich sein.

Die Zukunft des Podcastens sehen die Herren eher pessimistisch. Der Grund: "Die Leute wollen lieber sehen als hören." Demnach werden Vodcasts die Audio-Angebote überholen, sobald nur die Technologie stimmt. Das klingt einleuchtend, wenn man es mit Radio und Fernsehen vergleicht - die Nutzungsdauer im Hörfunk ist zwar am höchsten, allerdings als Begleitmedium; Begleitmedium können Podcasts jedoch schlecht sein. Dann wird zwei-, dreimal Riepl bemüht. Maas glaubt, daß das Radio durch Podcasting nicht ersetzt, sondern verändert wird. Es werde zum Spartenradio werden müssen. Einverstanden.

[Edit 10.05.: Bei Bertram Gugel gibt es weitere, umfangreichere Notizen zu diesem Panel.]

Sherpa

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